Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis C - 13.07.2025
Schrifttexte: Dtn 30,9c-14 - Kol 1,15-20 - Lk 10,25-37
„Und wer ist mein Nächster?“ (Ein Schriftgelehrter zu Jesus in Lk 10,29)
In der Zeit der letzten großen Pandemie ist dieses Bild entstanden. Damals mussten wir uns daran gewöhnen, Abstand zu halten und auf Distanz zu gehen. Aber die Frage ist brandaktuell. Erst vor wenigen Monaten wurde sie von einem hochrangigen und bibelfesten Politiker wieder gestellt, genauso hintergründig wie vorher bei Jesus. Die Antwort, die er selbst gegeben hat, war eher ausgrenzend als einschließend. Jesus hat keine Rangfolge aufgestellt und keinen Maßstab gegeben, wer für wen mit welchem Abstand nah, näher oder gar am nächsten ist. Nächstenliebe war für ihn kein Umstand, der sich aus der Position eines Notleidenden ermitteln lässt. Er erzählt seine vielleicht berühmteste Geschichte, in der ein Mensch überfallen und zusammengeschlagen wird. Drei andere kommen vorbei. Aber nur einer verringert den Abstand, geht näher hin und hilft. „Wer ist der Nächste geworden?“ - So dreht Jesus die Perspektive gewissermaßen um. Er möchte damit zum Handeln provozieren und ermutigen, damals wie heute.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 457_Suchen und fragen ...