Würzburg (POW) Eine Abendmesse zu Ehren des heiligen Hubertus hat Domdekan Dr. Jürgen Vorndran am Sonntag, 10. November, im Würzburger Kiliansdom gefeiert. Das Parforcehorncorps Bayerischer Untermain unter der Leitung von Bettina Mecking, das den Gottesdienst zusammen mit Organist Michael Löffler begleitete, beging zugleich sein 50. Jubiläum. Es spielte unter anderem die „Grande Messe de St. Hubert“ von Jules Cantin.
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Hubertusmesse am 10. November 2024 mit Domdekan Dr. Jürgen Vorndran im Würzburger Kiliansdom
In seiner Predigt stellte der Domdekan zwei arme Witwen aus der Bibel in den Mittelpunkt. Die eine wirft ihre letzten Münzen in den Opferkasten, die andere teilt ihr letztes bisschen Essen mit dem Propheten Elija. Die Bibel habe eine Vorliebe für Menschen, die an ihre Grenzen stoßen und gerade in ihren Verlusterfahrungen ihr Gottvertrauen nicht sinken lassen, erklärte er. Die Frage, ob es denn noch reiche für das Leben, sei auch heute wieder brandaktuell. „Wenn man den Meinungsforschern glaubt, dann liegt die Zukunftsangst wie eine Glocke der Melancholie über unserem Land und vor allem über der nachwachsenden Generation. Wie wird das alles weitergehen mit den Lebenshaltungskosten, dem Klimawandel, der Demokratie in unserer Welt?“ Die Bibel habe darauf eine klare Antwort: „Fürchte dich nicht – trau dich, herzugeben, trau dich zu teilen, und du wirst erfahren, es reicht für alle.“
Die Bibel berichte diese Botschaft nicht ohne Grund am Beispiel zweier hochbetagter Witwen. Sie beziehe auch die Lebenserfahrung der beiden Frauen ein. Ein Mensch, der durch eine Verlusterfahrung hindurch erlebt habe, was es heiße, wieder aufzustehen und dem Leben zu trauen, der wisse, wovon er rede, fuhr Vorndran fort. Die Bibel schätze das Alter dieser Frauen und stelle das Älterwerden als ein „Reifen und Hineinwachsen in eine neue Weltsicht“ vor, erläuterte Vorndran. „Jedes Jahr, um das wir älter werden, birgt die Möglichkeit in sich, dass wir neue wichtige Lebens- und Glaubenserfahrungen machen und mit ihnen wachsen. Wir lernen immer mehr über Gott kennen und werden in der Hoffnung auf ihn gestärkt.“ Die Älteren seien deshalb aufgerufen, dieses Lebenszeugnis den Jüngeren mitzugeben. „Freuen Sie sich aufs Älterwerden!“, ermutigte der Domdekan. Es berge die Chance, zu reifen und in der Hoffnung zu wachsen, im Glauben zu reifen und von diesem Glauben zu erzählen. Es berge die Chance, die eigenen Fähigkeiten immer mehr zu erkennen und für andere einzusetzen.
Auch das Parforcehorncorps sei in den 50 Jahren seines Bestehens in unendlich vielen Proben immer mehr gereift. Das zeigten auch die Erfolge als Bayerischer Vizemeister in 2016, 2018 und 2024 sowie als Deutscher Vizemeister in 2023. „Wir sagen herzlichen Glückwunsch zu diesen Erfolgen und danken heute mit Ihnen zusammen für alles, was Gott uns an Gutem schenkt“, sagte Vorndran und schloss mit den Worten: „Gott lässt uns nicht im Stich. Mit ihm gehen wir in eine gute Zukunft.“
Im Anschluss an den Gottesdienst gab das Parforcehorncorps ein Platzkonzert auf dem Kiliansplatz. Das Publikum dankte mit viel Applaus.
sti (POW)
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